Wer denkt, dass Jugendliche nur auf Social-Media-Kanälen unterwegs sind, um sich die Zeit mit den neuesten Stories und Reels auf Instagram, TiKTok & Co zu vertreiben, der irrt. Geht es um Informationen zu potenziellen Ausbildungsunternehmen und Arbeitgebern, steht die Karriereseite unangefochten auf Platz 1. Laut Azubi-Recruiting-Trends 2021 ist es ein überwältigender Großteil von 93 Prozent.
Damit die Generation Z den Daumen als Zeichen der Zustimmung hebt, finden Sie hier Tipps, wie Sie Ihre Karriereseite optimieren können.
Die Priorität einer funktionalen Karriereseite
Jugendliche sind überwiegend mit mobilen Endgeräten online – sei es mit Smartphone oder Tablet. Schöne Bilder, kreative Texte und tolle Videos bringen Ihnen nichts, wenn die Basis nicht stimmt. Funktionalität geht vor Schönheit!
Die Ladegeschwindigkeit ist für Google ein wichtiger Rankingfaktor bei der User Experience (Nutzererlebnis), um die Qualität einer Website zu bestimmen. Je schneller, desto besser. Ist die Karriereseite zu langsam, hat dies nicht nur negative Auswirkungen auf das Ranking.
Dauert der vollständige Aufbau zu lange, springen 40 Prozent der Besucher und Besucherinnen bei Wartezeiten von über drei Sekunden ab. Die wenigsten werden die Karriereseite nochmals zu einem späteren Zeitpunkt aufsuchen.
Neben einer langsamen Website zählen fehlerhafte Darstellungen wie übergroße und nicht responsive Bilder zu den technischen Stolpersteinen. Testen Sie zuerst die Ladegeschwindigkeit Ihrer Karriereseite und minimieren Sie technische Störfaktoren.
Tipp
Damit Sie Ihre Verwaltung oder Kommune im bestmöglichen Licht präsentieren können, bieten wir Ihnen unsere Unterstützung an. Nutzen Sie unser „Employer-Branding-Paket“ für eine gelungene Außendarstellung.
Eine kostenlose Analyse für Computer und mobile Endgeräte bietet Ihnen die Website PageSpeed Insights.
Das “Wie” ist entscheidend!
Ist das Fundament “gegossen”, die Karriereseite mobil optimiert und in der Hauptnavigation gut sichtbar platziert, kann die inhaltliche Arbeit beginnen.
Überzeugen Sie auf der Karriereseite mit Übersichtlichkeit, guter Zielgruppenansprache und dem richtigen Informationsgehalt.
Folgende Punkte helfen Ihnen dabei:
- Die Einstiegsseite auf der Karriereseite gibt einen Überblick zu den Zielgruppen. Nutzen Sie die Kategorie „Ausbildung und Duales Studium“, um auch Quereinsteiger sowie Studienabbrecher anzusprechen und Potenziale zu heben.
- Sprechen Sie Jugendliche in der „Du“-Form und nicht in der dritten Person an. Damit fühlt sich niemand angesprochen. Auch der Einwand zu suchmaschinenoptimierten Landingpages greift zu kurz. Die Begriffe „Du“, „Schüler“, „Auszubildende“ können Sie gut miteinander kombinieren und haben keine negative Auswirkungen auf das Ranking. Es braucht “nur” gute Texter.
- Stellen Sie Ihre Ausbildungsberufe und Studiengänge an den Verwaltungshochschulen kurz vor. Dazu zählen Ausbildungs- und Studieninhalte, tatsächliche (!) Anforderungen sowie künftige Tätigkeitsschwerpunkte und Karrieremöglichkeiten innerhalb der Verwaltung. Jugendliche werden keine Ausbildungsberufe ergreifen, die sie nicht kennen.
- Heben Sie Ihre Benefits hervor. Gerade der Öffentliche Dienst hat gute Argumente auf seiner Seite: sichere Jobs mit fairer und transparenter Entlohnung, Urlaubsansprüche, Sonderzahlungen sowie gute Arbeitsbedingungen.
Denken Sie an die Bildsprache. Kurze Videos und Bilder von eigenen Mitarbeitenden bzw. Auszubildenden kommen weitaus besser an als gekaufte Stock-Fotos. Schaffen Sie eine emotionale Bindung durch Storytelling und zeigen Sie anhand von Anekdoten zum Arbeitsalltag, wer die Gesichter in der Verwaltung sind und wie das Arbeitsklima ist.
Mit Offenheit im Bewerbungsprozess punkten
Um Jugendlichen die Angst vor einer Bewerbung zu nehmen, helfen klare Erläuterungen zum Bewerbungsprozess vom Eingang der Bewerbung über Bewerbungsgespräch bis hin zur Vertragsunterzeichnung. Das schafft nicht nur Erwartungssicherheit, sondern auch Vertrauen und Planungssicherheit.
Geben Sie einen realistischen Zeitplan an. Wenn die Rückmeldung zur Bewerbung statt der erläuterten zwei Wochen erst nach fünf oder sechs Wochen erfolgt, wird die Enttäuschung bei Jugendlichen umso größer sein. In Zeiten schneller Kommunikationswege, Social-Media-Kanäle und Bewertungsportale erweisen sich negative Meinungen kontraproduktiv und sie laufen Gefahr, potenzielle Auszubildende an andere Arbeitgeber zu verlieren.
Tipp: Wenn Sie die Hürden für eine Bewerbung geringhalten möchten, ist es ratsam zu prüfen, ob es eines Anschreibens überhaupt bedarf. Eine Alternative ist das Beantworten von zwei bis drei kurze Fragen zum Arbeitgeber und zur angestrebten Ausbildung im Bewerbungsformular. Das Beantworten der Fragen funktioniert auch in der mobilen Ansicht gut. Perspektivisch könnte Mobile Recruiting die bisher gängigsten Bewerbungsarten per E-Mail oder Bewerbungsformular ablösen.
Fazit
Die Karriereseite ist weiterhin DAS zentrale Element des Arbeitgeberauftritts. Mit guter Performance und aussagekräftigen Inhalten erhöhen Sie als Arbeitgeber die Wahrscheinlichkeit, nicht nur von der jungen Generation wahrgenommen zu werden. Vielmehr wirken Sie auch einer falschen Orientierung mit einem Missmatching, d. h. einer fehlgeleiteten Passung zwischen Arbeitgeber und Auszubildenden, als Folgeerscheinung entgegen.