
Digitale Brücken bauen: Initiative verbindet Generationen
In einer Welt, die sich immer schneller digitalisiert, droht eine Kluft zwischen den Generationen zu entstehen. In Kornwestheim hat man eine Lösung gefunden. Jugendliche werden zu IT-Coaches für Senior:innen und schließen so die digitale Lücke.
Auch in Kornwestheim steigt der Bedarf an digitaler Kompetenz bei älteren Menschen. Um dem gerecht zu werden, hat die Stadtverwaltung ein eigenes Projekt ins Leben gerufen. Dabei werden Jugendliche zu IT-Coaches ausgebildet, um älteren Menschen den Umgang mit digitalen Technologien näherzubringen. So stärkt das Projekt gleichzeitig das Miteinander der Generationen.
Bedarfsgerechte Angebote und engagierte IT-Coaches
Das Projekt besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem Einsteigerkurs und einer wöchentlichen Sprechstunde. Der Einsteigerkurs, der von Schüler:innen der Theodor-Heuss-Realschule entwickelt und durchgeführt wurde, konzentrierte sich auf grundlegende PC-Fähigkeiten wie Briefkopfgestaltung und Online-Ticketbuchung. Die wöchentliche Sprechstunde in der Stadtbücherei bot älteren Menschen die Möglichkeit, ohne Anmeldung mit ihren Fragen und Problemen vorbeizukommen. Schüler:innen des Ernst-Sigle-Gymnasiums unterstützten zwanglos beim Umgang mit Tablet und Smartphone.
TIPP
Sie möchten mehr über das Projekt erfahren?
Das Projekt „Digitale Angebote sicher nutzen“ hat beim Staatsanzeiger Award 2023 den dritten Platz in der Kategorie „Kommune für Alle“ gewonnen. Erfahren Sie auf unserer Awards-Seite mehr über die Entstehung dieses wegweisenden Projekts.
Hohe Nachfrage durch breite Kommunikation
Die größte Herausforderung bestand darin, ältere Menschen über das Angebot zu informieren, da viele von ihnen traditionelle Kommunikationskanäle wie Zeitungen nicht mehr nutzen und das Internet als undurchschaubar empfinden. Das Projekt wurde daher breit beworben: über lokale Zeitungen, einen lokalen Fernsehsender, Postkarten, Plakate, städtische Internetseiten und Social Media-Kanäle. Die vielfältigen Werbemaßnahmen trugen dazu bei, die Zielgruppe effektiv zu erreichen und das Projekt bekannt zu machen.
Ein Erfolg für alle Beteiligten
Bereits nach dem ersten Durchlauf des Einsteigerkurses und der Sprechstunden konnten die Projektziele erreicht werden: Sowohl die Teilnehmenden als auch die Coaches bewerten das Projekt sehr positiv. Die Seniorinnen und Senioren schätzen die Unterstützung durch die Jugendlichen und die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu erweitern. Sie fühlen sich sicherer im Umgang mit digitalen Medien. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es im Anschluss eine hohe Nachfrage nach einem Fortgeschrittenen-Kurs gab.
Auch die Jugendlichen zeigten ein großes und anhaltendes Interesse an ihrer Rolle als IT-Coach. Sie erlebten eine sinnstiftende Tätigkeit und entwickelten soziale Kompetenzen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit. Trotz des bevorstehenden Übergangs der bisherigen IT-Coaches in die nächste Jahrgangsstufe ist die Zukunft des Projekts gesichert, da es bereits Interesse aus jüngeren Jahrgängen gibt, die Rolle der IT-Coaches zu übernehmen.
Positive Resonanz und nachhaltige Effekte
Insgesamt zeigt die Initiative „Digitalisierung für Senior:innen“ in Kornwestheim, wie durch praxisorientierte Schulungen das generationenübergreifende Miteinander gefördert und digitale Kompetenzen gestärkt werden können. Das Projekt dient als inspirierendes Beispiel für gelungene generationenübergreifende Zusammenarbeit und digitale Bildung.
Der innovative Ansatz des Projekts überzeugte die Jury des Staatsanzeiger Awards und wurde mit dem dritten Platz in der Kategorie „Kommune für alle“ ausgezeichnet.