
Karlsruher KulturLotsen bauen Brücken zwischen Kindern und Kultur
Das Karlsruher Projekt „KulturLotse“ ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Verhältnissen den regelmäßigen Besuch von Kulturveranstaltungen. Für diesen innovativen Ansatz und die erfolgreiche Umsetzung wurde es mit dem zweiten Platz in der Kategorie Kultur & Tourismus beim diesjährigen Staatsanzeiger Award ausgezeichnet.
Nicht alle Kinder haben Zugang zu kulturellen Angeboten. Vor allem in wirtschaftlich schwächer aufgestellten Familien kommen Kinder eher selten mit Museen, Theater, Tanz oder Kunst in Berührung. Das Karlsruher Projekt KulturLotse möchte diese Lücke schließen und jungen Menschen die Möglichkeit geben, die Vielfalt der Kultur zu erleben – unabhängig vom sozialen Milieu.
Kultur erleben und soziale Kontakte knüpfen
Die Idee: Ehrenamtliche übernehmen Patenschaften und begleiten Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren zu Theateraufführungen, Konzerten, Museumsbesuchen und anderen Veranstaltungen. Sie vermitteln ihren Pat:innen den Wert von Kultur und teilen mit ihnen ihre Begeisterung dafür. Die gemeinsamen Erlebnisse fördern nicht nur die kulturelle Bildung, sondern auch die sozialen Kompetenzen sowie die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Das Ziel des Projekts war es, möglichst viele Patenschaften aufzubauen und deren Kontinuität zu sichern. Damit soll das Projekt langfristig als kulturbezogenes Sozialprojekt im Stadtkreis Karlsruhe etabliert und ausgeweitet werden. Mit einer geplanten Laufzeit von 2023 bis 2027 wird das Projekt dazu beitragen, die kulturelle Teilhabe von Kindern nachhaltig zu fördern.
TIPP
Sie möchten mehr über das Projekt erfahren?
Das Projekt „Karlsruher KulturLotsen“ hat beim Staatsanzeiger Award 2023 den zweiten Platz in der Kategorie „Kultur und Tourismus“ gewonnen. Erfahren Sie auf unserer Awards-Seite mehr über die Entstehung dieses wegweisenden Projekts.
Gemeinsam für ein ambitioniertes Projekt
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stadt Karlsruhe, der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel und dem Kinderschutzbund Karlsruhe. Die unterschiedlichen Expertisen der Partner:innen führen zu einer hohen fachlichen und pädagogischen Kompetenz und ermöglichen Synergieeffekte. Gemeinsam wurde ein Budget zusammengetragen, eine Homepage angelegt und eine breit angelegte Medienarbeit umgesetzt, um möglichst viele ehrenamtliche Lots:innen für das Projekt zu gewinnen.
Auch zahlreiche Kultureinrichtungen unterstützen das Projekt. Sowohl Lots:in als auch LotsenKind haben einen Ausweis, der sie berechtigt, frei in die Einrichtungen zu gehen. Darüber hinaus wurden alle Schulsozialarbeitenden und soziale Dienste sowie stationäre Unterbringungen für Kinder und Jugendliche ins Boot geholt.
KulturLotse: Ein neuer Ansatz für mehr Chancengleichheit
Zehn Monate dauerte die Vorbereitung des Projekts. Die Stadt richtete dafür eigens eine Halbtagsstelle ein. Zwar waren die Abstimmungen zwischen den vielen Beteiligten, darunter auch zwei Regierungspräsidien, zwei Landkreise und mehrere Kommunen, teils aufwendig, doch insgesamt verlief die Projektkoordination reibungslos.
Das Projekt „KulturLotse“ überzeugt durch seinen innovativen Ansatz, Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten den Zugang zur Kultur zu ermöglichen. Die gelungene Kooperation unterschiedlicher Partner und die nachhaltige Ausrichtung des Projekts machen es zu einem beispielhaften Modell für gelebte soziale Verantwortung.