Künstliche Intelligenz im Personalmarketing: Chancen und Praxisanwendungen
Mit jedem Tag wächst der Einfluss Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt und wird in nicht allzu ferner Zeit die Tätigkeiten von Arbeitnehmer:innen bestimmen. Dabei verspricht das rasante Tempo KI-gesteuerter Tools vor allem zweierlei: Zeitersparnisse und produktiveres Arbeiten. Laut einer IBM-Studie müssen 40% der Arbeitnehmer (1,4 Milliarden Menschen) in den nächsten drei Jahren aufgrund von KI neue Fähigkeiten erlernen.
Der folgende Beitrag zeigt, wie Künstliche Intelligenz in der Personalgewinnung eingesetzt werden kann und welche Perspektiven sich daraus ergeben.
Mehrwert Künstlicher Intelligenz im Personalmarketing
Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) bergen erhebliches Potenzial. Dies gilt insbesondere für den Bereich der öffentlichen Verwaltung, wo KI dazu beitragen kann, Verwaltungsprozesse zu optimieren, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern. Auf diese Weise leistet Künstliche Intelligenz einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung einer modernen, effizienten und widerstandsfähigen Verwaltung, die den Anforderungen der digitalen Gesellschaft von morgen gerecht wird.
Im Personalmarketing finden sich entlang der Candidate Journey viele Anwendungsbeispiele von KI-Systemen anhand einer großen Menge an Daten: von Erkenntnissen und Einblicken über die Bedürfnisse und Vorlieben potenzieller Zielgruppen über eine kreative und personalisierte Ansprache in Tonalität und Visualisierung bis hin zu qualitativ besseren Arbeitsprozessen und Angeboten. Es ist nur ein wenig Neugier, Übung und Mut erforderlich. Eine Vorreiterrolle wäre Ihnen in jedem Fall sicher.
Die breite Öffentlichkeit verbindet Künstliche Intelligenz wahrscheinlich am ehesten mit ChatGPT. Zwar gab es bereits zuvor KI-gesteuerte Tools, aber durch den freien Zugang (“open source“) finden diese nun auch abseits von Expert:innen große Beachtung. Damit fiel der Startschuss für den Hype um KI.
ChatGPT ist eine leistungsstarke KI-Textgenerierungstechnologie. Sie basiert auf einer tiefen neuronalen Netzwerkarchitektur und kann menschenähnlichen Text generieren. Dazu sind sogenannte “prompts”, also Eingaben notwendig, die die KI dazu anleiten, Texte zu erstellen.
Um hochwertige Ergebnisse zu erhalten, benötigt ChatGPT drei Eingabeelemente: Zielsetzung, Kontext und Format. Je präziser und detaillierter die Prompts sind, desto besser und individueller sind die Ergebnisse. Laut einer aktuellen Studie des MIT ermöglicht das Schreiben effektiver ChatGPT-Eingaben Personalfachleuten, ihre Schreibarbeit um bis zu 37 % schneller zu erledigen und eine um 20 % höhere Arbeitsqualität zu liefern. Am besten ist dies mit der neuesten Version ChatGPT 4 möglich, in der Sie leistungsstarke Erweiterungen wie Plugins einbinden. ChatGPT kann daraufhin auf Drittanbieter-Dienste wie Wolfram oder Zapier zugreifen und somit die Funktionalität bzw. Fähigkeiten vergrößern.
Bringen Sie mehr Kreativität und Qualität in Ihre Stellenausschreibungen, Interviewfragen und Onboarding-Umfragen!
Im Arbeitsalltag können Sie ChatGPT oder alternative KI-Modelle wie beispielsweise Claude 2 oder Google Bard für das Erstellen von ansprechenden Jobbeschreibungen, das Verfassen von Arbeitgeberprofilen für die Karriereseite oder Interviewfragen nutzen. Ebenso lassen sich gute Beispiele für Strategien von Social-Media-Beiträgen generieren. Für Ihre Praktikant:innen können Sie kleine Aufgaben mit ChatGPT entwickeln, die sie während ihres Schülerpraktikums bei Ihnen bearbeiten. Stellen Sie beispielsweise einen Lern- und Zeitplan auf, wie IT-begeisterte Jugendliche die Programmiersprache Python erlernen.
Obwohl auch am Datenschutz gearbeitet wird und künftig bessere Verschlüsselungsmechanismen zur Verfügung stehen, sollten Sie bei der Nutzung von ChatGPT auf personenbezogene oder sensible Daten verzichten.
Kostengünstig: KI erstellt auch Bilder
Ohne Softwarekenntnisse und umfangreiches Equipment können Sie mit Hilfe von Tools wie Midjourney, Adobe Firefly oder Stable Diffusion tolle Bilder nach Ihren Vorstellungen entwerfen. Per “Text-to-Image” in Form von “prompts” generiert Künstliche Intelligenz entsprechende Bilder aus textlichen Beschreibungen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und kommen dort zum Tragen, wo Bilder mehr aussagen als tausend Worte: Bei der Gestaltung von Karriereseiten, Flyern, Rollups, Messewänden oder Social-Media-Beiträgen.
Haben Sie Bilder mit Midjourney & Co. nach Ihren Vorstellungen erstellt, dann gehen Sie einen Schritt weiter. Laden Sie Ihre Bilder bei Tools wie Runway Gen-2 hoch. Dort wird das Bild dann animiert und daraus ein Video generiert. Damit können Sie viele neue, kreative Videoprojekte mit KI umsetzen und in Präsentationen, auf Karriereseiten und Social-Media-Kanälen einsetzen. Zwar ist die Länge der KI-Videos mit einigen wenigen Sekunden noch sehr limitiert, doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich dies ändert.
Eine etwas andere Möglichkeit bietet dagegen das KI-Tool Heygen. Sie wollen Videos mit Auszubildenden, Mitarbeitenden oder der Geschäftsleitung erstellen, obwohl sie gar keine Zeit haben? Erstellen Sie einfach einen AI-Klon auf Grundlage eines circa zweiminütigen Videos. Anschließend können Sie Videos mit der gewünschten Person inhaltlich vollkommen neu gestalten. Diese komplett KI generierten Videos können Sie für eine personalisierte Ansprache optimal nutzen. Lassen Sie zum Beispiel Bewerbenden nicht nur eine personalisierte E-Mail-Einladung zum Vorstellungsgespräch zukommen, sondern auch ein Video von Ihrer Geschäfts- oder Bereichsleitung mit persönlicher Ansprache des Bewerbenden.
Individuelles Design von QR-Codes mit großer Wirkung
KI-generierte QR-Codes bieten eine weitere kleine, aber feine Möglichkeit, um Aufmerksamkeit unter potenziellen Bewerbenden oder Passiv-Suchenden zu erzeugen. Die Funktionsweise ist dieselbe wie alle bekannten QR-Codes. Diese interaktiven Elemente schaffen eine nahtlose Verbindung zwischen gedruckten Materialien und digitalen Ressourcen und Touchpoints wie Karriereseiten, Social-Media-Kanälen oder Stellenanzeigen. Der große Unterschied liegt im Design des QR-Codes, der dank Künstlicher Intelligenz individuell nach eigenen Wünschen und Vorstellungen kreiert werden kann und sich von der Masse abhebt. Man stelle sich einen solchen QR-Code nur auf großen Messewänden oder auf Kraftfahrzeugen vor.
Fazit
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in das Personalmarketing der öffentlichen Verwaltung verspricht eine vielversprechende Zukunft. KI bietet Personalisierung, Effizienzsteigerung und Automatisierung von Aufgaben. ChatGPT und andere KI-Modelle ermöglichen qualitativ hochwertige Textgenerierung, während Tools wie Midjourney und Runway Gen-2 die Erstellung von ansprechenden Bildern und Videos erleichtern. Zudem können individuell gestaltete QR-Codes potenzielle Bewerber ansprechen. Die KI-Revolution in der Personalgewinnung ist im Gange und bietet beeindruckende Möglichkeiten.