Kununu für Behörden: Wie die Bewertungsplattform das Recruiting unterstützen kann
Interessante Bewerbungen flattern auch bei Behörden nicht mehr von allein ins Haus. Gerade das Image und die Arbeitsbedingungen werden für qualifizierte Kandidat:innen immer wichtiger. Die Bewertungsplattform Kununu kann daher ein sehr interessantes Tool für die öffentliche Hand sein.
Kununu ist die größte Bewertungsplattform für Arbeitgeber:innen in Deutschland: Über 100.000 Unternehmen sind auf der Plattform vertreten und erhalten hier Feedback von ihren Mitarbeitenden. So kamen in den letzten Jahren 4,8 Millionen Bewertungen mit einem Durchschnitt von 3,4 Sternen zusammen. Zunehmend mischen auch Behörden mit: In dem Bereich „Öffentliche Verwaltung“ gibt es auf Kununu derzeit rund 240 Profile aus ganz Deutschland – von der Bundesbehörde bis zum Landratsamt.
Darunter auch die Deutsche Rentenversicherung. Die ersten der knapp 650 Bewertungen der Mitarbeitenden trudelten bereits in 2008 ein. Insgesamt liegt die Deutsche Rentenversicherung mit 3,6 Punkte über dem Durchschnitt. Das Team Personalmarketing liest und kommentiert die Rückmeldungen regelmäßig.
4 gute Gründe für ein aktives Kununu-Profil
Nicht alle Profile werden so aktiv verwaltet wie das der Deutschen Rentenversicherung. Denn grundsätzlich steht es den Nutzer:innen der Plattform frei, Arbeitgeber:innen zu bewerten, ganz gleich, ob die bewertete Organisation ein Profil eingerichtet hat oder nicht. Die Einträge aller Arbeitgeber:innen basieren zunächst auf öffentlich zugänglichen Standarddaten wie Name und Adresse. Auch bei diesen Einträgen sammeln sich Bewertungen an, die öffentlich einsehbar sind. Allerdings ist es ratsam, dass die bewerteten Organisationen das Feedback im Auge behalten und aktiv in den Dialog treten. Denn daraus ergeben sich einige Chancen für das Arbeitgebermarketing:
Reputationsmanagement: Durch das Monitoring von Feedback können Behörden frühzeitig erkennen, wo Verbesserungen notwendig sind, um ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen. Eine schnelle Reaktion auf negatives Feedback reduziert zudem das Risiko eines Reputationsschadens. Außerdem können Behörden ihre Mitarbeitenden motivieren, positive Erfahrungen auf Kununu zu teilen. Auch das verbessert das Image.
Recruiting: Kununu ist eine wichtige Informationsquelle für Bewerber:innen. Mit einem aktiv gepflegten Kununu-Profil mit positiven Bewertungen, können sich Behörden und Verwaltungen als attraktive Arbeitgeber:innen positionieren und so neue Talente gewinnen. Gleichzeitig heben sie sich von anderen Behörden ab, indem sie die Vorzüge ihres jeweiligen Arbeitsumfelds betonen.
Arbeitsbedingungen: Dank des Feedbacks auf Kununu können Behörden erkennen, wo Verbesserungen notwendig sind, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Regelmäßige Reaktionen auf Bewertungen demonstrieren Interesse und den Willen, Veränderungen herbeizuführen, um das Team zufriedenzustellen. Das erhöht die Motivation.
Transparenz: Behörden leiden oft unter dem Ruf, verschlossen und intransparent zu sein. Der offene Dialog auf Kununu erhöht die Transparenz einer Behörde und verbessert damit auch die öffentliche Wahrnehmung. Indem Sie zeigen, dass Sie sich um Ihre Mitarbeiter kümmern und offen für Feedback sind, gewinnen Sie ganz nebenbei das Vertrauen der Öffentlichkeit.
Es empfiehlt sich also, auf Kununu zu prüfen, ob Ihre Behörde bereits bewertet wurde. In einem zweiten Schritt sollten Sie ein Arbeitgeber:innen-Profil einrichten, damit Sie zukünftig das Feedback an dem Eintrag Ihrer Behörde verwalten können. Es gibt jedoch einige Fallstricke, die Sie tunlichst vermeiden sollten.
Die klassischen Stolperfallen bei Kununu
- Stellen Sie keine gefälschten Bewertungen ein! Versuchen Sie auch nicht, Ihre Bewertungen mit unlauteren Mitteln positiv zu beeinflussen. Das kann zu einem schweren Imageschaden führen und Ihre Glaubwürdigkeit nachhaltig beschädigen. Fördern Sie stattdessen authentische Bewertungen und reagieren Sie auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Bewerber:innen.
- Ignorieren Sie auf keinen Fall! Kritisches Feedback wird kommen. Setzen Sie sich konstruktiv damit auseinander, indem sie beispielsweise Lösungen anbieten und Vorschläge für Verbesserungen machen. Dadurch beweisen Sie eine offene und positive Fehlerkultur.
- Verstoßen Sie nicht gegen die Datenschutzbestimmungen: Behörden sollten darauf achten, dass sie die Privatsphäre ihrer Mitarbeitenden auch auf Kununu respektieren. Personenbezogene Daten oder vertrauliche Informationen haben auf der Plattform nichts zu suchen.
Löschen können Sie negative Bewertungen bei Kununu übrigens grundsätzlich nicht. Einzige Ausnahme: Wenn einer der folgenden drei Verstöße gegen die Richtlinien der Plattform vorliegt.
- Schmähkritik, also Äußerungen, die in erster Linie eine Herabwürdigung und/oder Diffamierung darstellen und nicht der sachlichen Auseinandersetzung dienen
- Äußerungen von nachprüfbaren Unwahrheiten
- Verleumdung oder übler Nachrede
In diesem Fall können Sie sich über das Kontaktformular an Kununu wenden und um Löschung bitten.
Fazit
Wenn Behörden Kununu regelmäßig und konstruktiv nutzen, kann die Plattform ein wichtiger Baustein der Recruiting-Strategie werden. Denn aus den Bewertungen lässt sich viel lernen. Gleichzeitig haben Sie hier die Möglichkeit, potenziellen Kandidat:innen ein authentisches und vielseitiges Bild von Ihrer Behörde als Arbeitgeberin zu vermitteln. Die Vorteile eines Profils auf Kununu sprechen jedenfalls für sich.