Haben Sie schon mal einen Headhunter auf die Jagd nach neuen Kolleginnen und Kollegen geschickt? Stimmt, das ist bei der öffentlichen Hand etwas unüblich aber nicht ausgeschlossen. So hat etwa die Stadt Konstanz für Amtsleitungs- und Geschäftsführerpositionen, Intendanzen in Kulturbetrieben und spezielle Positionen für Fachkräfte diese Form des Mitarbeiter-Recruitings schon einmal genutzt. Dieses Vorgehen bietet sich zum Beispiel an, wenn die Bewerberdecke dünn ist oder die Stelle schnell besetzen muss.
Es gibt aber auch andere Mittel und Wege, über die Sie als Personalverantwortliche*r zumindest einmal nachdenken sollten.
Nutzen Sie die sozialen Medien für eine Kontaktaufnahme
Haben Sie ein eigenes Profil auf XING oder LinkedIn? Das können Sie nicht nur prima für das Netzwerken nutzen, sondern auch für das Recruiting. Durch verschiedene Einstellmöglichkeiten können Sie hier auch nach potentiellen neuen Kolleginnen und Kollegen suchen. Das ist in der freien Wirtschaft bereits üblich. Sie haben dann die Möglichkeit, diesen Personen eine Anfrage für das Vernetzen zu senden und diese Anfrage mit einer Nachricht zu verbinden. Das bietet sich vor allem bei jenen an, die in ihrem Profil diskret oder direkt darauf hinweisen, dass sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind. Aber Vorsicht: Nicht jede*r pflegt sein Social-Media-Profil auf diese Weise.
Sprechen Sie daher Kandidaten und Kandidatinnen bereits an, wenn deren Jobprofil gut auf die von Ihnen ausgeschriebene Stelle passt, selbst wenn es keinen Hinweis gibt, dass sie oder er wechselwillig ist. Für das entsprechende Angebot könnte vielleicht die Eine oder der Andere doch schwach werden, auch wenn dies bislang nicht im Fokus stand.
Warten Sie nicht darauf, dass sich der geeignete Bewerber oder die geeignete Bewerberin von allein bei Ihnen meldet. Gerade bei dem Überangebot an interessanten Stellen, wäre das ein Fehler.
Mehr Infos gewünscht? In unserem kostenlosen Ratgeber haben wir einen detaillierten Blick auf die Möglichkeiten geworfen, wie sich die öffentliche Hand als attraktiver Arbeitgeber präsentieren kann. Für die Chance, die Zukunft zum Besseren zu verändern!
Zum Ratgeber gelangen Sie hier.
Lassen Sie sich schulen
Sie fühlen sich noch nicht bereit für die Kontaktaufnahme über die sozialen Medien oder Sie trauen sich die direkte Ansprache noch nicht? Das ist kein Problem. Spezielle Trainer und Fortbildungsangebote helfen Ihnen dabei, diese kleine Hürde zu nehmen und Sie für das Thema fit zu machen. Mit ihnen können Sie die Gesprächsszenarien üben oder Vorlagen für die erste Nachricht erstellen. Je öfter Sie dann diesen Weg gehen, desto routinierter werden Sie sein.
Wenden Sie sich dafür an Kommunikationsprofis, die sich auch im Bereich XING und LinkedIn auskennen. Folgen Sie diesen auf XING und LinkedIn und lesen Sie deren Beiträge. So merken Sie schnell, wer für Sie als Coach interessant sein könnte. Nehmen Sie dann mit diesen über das Netzwerk Kontakt auf. Schildern Sie Ihr Problem und was Sie sich wünschen: Der Coach muss Sie in die Lage versetzen, selbstständig zu handeln, das heißt das Know-How dafür aufbauen. Diese Dienstleistung möchten Sie sich einkaufen, nicht den Weg der reinen Kontaktaufnahme.
Lassen Sie andere ran
Sie trauen sich nicht, die Kontaktaufnahme selbst vorzunehmen? Dann bietet sich auch die Möglichkeit, eine Beratungsfirma oder Personaldienstleister damit zu beauftragen. Dieser Weg ist zwar kostspielig, reduziert aber den Aufwand auf Ihrer Seite um ein Vielfaches. Die Headhunters schalten Stellenanzeigen, sichten die Bewerbungen und treffen die Vorauswahl nach den Kriterien, die Sie vorgegeben haben. Als Ergebnis senden sie Ihnen nur die Profile der Kandidatinnen und Kandidaten zu, die Ihren Vorgaben entsprechen und Sie überzeugen könnten. Übrigens nutzen auch diese Firmen Social Media, um direkt dort auf die Suche nach geeigneten Profilen zu gehen.
Wie gesagt, natürlich kostet das Geld. Überlegen Sie aber einmal, wie viel Zeit und Arbeitskraft Sie in den Bewerbungsprozess investieren und wie viel Wochen und Monate es dauern kann, die Stelle neu zu besetzen. Gerade bei technischen Berufen oder auch in kleinen Gemeinden ist dies aktuell sehr schwierig. So sollten Sie also das Für und Wider abwägen. Und vergessen Sie nicht das Honorar, das bis zu 50% des Jahresgehalts der zu besetzenden Stelle ausmachen kann, einzuplanen.