Wer eine Pressemeldung schreibt, will natürlich Menschen erreichen – überwiegend die, die eine Zeitung aufschlagen. Und die dann womöglich durch einen Artikel dazu bewegt werden sollen, im Moment des Kaufs die richtige Entscheidung zu treffen, eine Veranstaltung zu besuchen oder eine positive Meinung zum Thema des Pressetextes zu entwickeln.
Wenn Sie an der Tastatur sitzen – dann sind aber Ihre erste Zielgruppe nicht die Zeitungsabonnenten: Es sind die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen, denen Sie Ihre Pressemeldung per E-Mail senden. Und die sind notorisch unterbesetzt und haben keine Zeit. Daher sollten Sie fünf einfache Regeln beherzigen, damit es Ihre Pressemeldung tatsächlich in die Zeitung schafft.
1. Habe ich wirklich etwas Wichtiges zu berichten?
Wecken Sie bereits mit den ersten Sätzen die Aufmerksamkeit des Redakteurs. Wie Sie das schaffen? Indem Sie ihm etwas Berichtenswertes anbieten. Und wie finden Sie heraus, dass Ihr Thema für den Redakteur wichtig ist? Für die Beantwortung helfen Ihnen folgende Fragen:
- Was ist das Ungewöhnliche, Neue, das Interessante oder menschlich Anrührende, das ich berichten kann?
- Löse ich ein Problem?
- Biete ich etwas an, das einzigartig ist?
Beginnen Sie Ihre Pressemeldung damit, dass Sie genau diese absolute Neuigkeit, diese Besonderheit klar und direkt benennen. Posaunen Sie Ihr „Alleinstellungsmerkmal“ ruhig deutlich hinaus. Die Erklärung und den Hintergrund liefern Sie im Laufe des Textes – und diese Fakten müssen natürlich stimmen.
2. Das Wichtigste zuerst
Schreiben Sie keine weitschweifige und grundsätzliche Geschichte mit einer langen Einleitung. Wer in einer Redaktion arbeitet, muss ohne Detektivarbeit gleich lesen können, warum die Meldung für die Zeitungsarbeit nützlich ist. Und denken Sie daran: Der Raum auf einer Zeitungsseite ist begrenzt. Der Redakteurin und dem Redakteur steht nur eine bestimmte Zeichenzahl zur Verfügung. Muss also Ihr Text gekürzt werden, ist es eine große Arbeitserleichterung für die Kollegen, wenn sie einfach von hinten wegstreichen können.
Seien Sie daher hilfsbereit und schreiben Sie das Wichtigste zuerst und verstecken Sie keine wichtigen Fakten am Ende des Textes.
Was das Wichtigste ist, sagen Ihnen die W-Fragen:
- Wer?
- Was?
- Wann?
- Wo?
- Wie?
- Warum?
Die Antworten auf sämtliche W-Fragen stehen am Anfang der Pressemitteilung und werden dann im Verlauf des weiteren Textes genauer erklärt.
3. Nicht alles muss erzählt werden
Manchmal ist man so sehr in seine Neuigkeit, sein eigenes Produkt, Dienstleistung oder Angebot verliebt, dass man unbedingt alles erzählen möchte. Aber: Verlieren Sie nie Ihre Zielgruppe (die Journalisten) aus den Augen. Benennen Sie nur die wichtigsten Fakten. Vermeiden Sie zu viele Informationen und versuchen Sie sich zu bremsen. Schreiben Sie nicht auch das noch in den Text, von dem Sie denken: „Ok, es ist nicht das Wichtigste, aber das muss auch noch rein, sonst ist es nicht vollständig!“. Als Faustformel gilt: Halten Sie sich kurz und schreiben Sie möglichst nicht mehr als eine A4-Seite.
4. Formulieren Sie druckfertig
Zur Erinnerung: Die Redaktionen, an denen Sie Ihre Pressemeldung senden, sind chronisch unterbesetzt. Die Journalisten haben also wenig Zeit. Unterstützen Sie sie, indem Sie möglichst publikationsfähig formulieren. Schreiben Sie Ihren Text also möglichst so, dass er druckfertig ist. Dazu gehören:
- Kurze Sätze
- keine Substantive, die etwa auf -ung, -keit und -heit enden
- starke, aktive Verben
- keine Abkürzungen
- keine Fachwörter und keine überlangen, zusammengesetzten Wörter
Tipp
5. Vergessen Sie nicht wichtige Formalien
Am Ende der Pressemeldung liefern Sie dem Journalisten usammengefasst und praktisch aufgelistet Kontaktdaten, Service-Infos und weiterführende Informationen. Nennen Sie ihm zum Beispiel eine Webseite, auf der man noch mehr erfahren kann. Sie haben eine Veranstaltung, auf die Sie hinweisen? Dann nennen Sie hier noch einmal die wichtigsten Daten, auch wenn Sie diese schon einmal im Text genannt haben. Dazu gehören etwa Datum, Öffnungszeiten, Eintrittskosten und Adresse.
Geben Sie Ihre Kontaktdaten an, falls jemand aus der Redaktion noch Fragen hat – gerne auch eine Handynummer. Aber Obacht: Machen Sie deutlich, dass das die Kontakte für die Fragen der Journalisten sind, nicht die, die in der Zeitung abgedruckt werden sollen.
Diese 5 Punkte erleichtern den Redaktionen die Arbeit und erhöhen Ihre Chancen, dass Ihre Pressemeldung auch tatsächlich abgedruckt wird.