Der Chatbot ChatGPT ist der aktuelle große Internet-Hype. Der Chatbot basiert auf künstlicher Intelligenz und nutzt maschinelles Lernen, um natürliche Sprache zu verstehen und selbst zu generieren. ChatGPT verspricht, dass Sie damit automatisch Texte generieren können, die sich wie von menschlichen Autor:innen geschrieben lesen. Aber ist das tatsächlich möglich.
Wie nutzt man ChatGPT für das Schreiben von Artikeln?
Zunächst einmal muss man verstehen, wie das Tool funktioniert: Das Sprachmodell wurde mit einer riesigen Menge an Texten gefüttert, sodass es in der Lage ist, verschiedene Themen und Schreibstile zu verstehen. Der Chatbot ist darauf trainiert, Fragen in einer Vielzahl von Themenbereichen zu beantworten. Er kann also auf Anfragen gezielte Inhalte liefern, Fragen beantworten, Texte zusammenfassen und sogar Geschichten und Gedichte schreiben. Das kann den Redaktionsprozess beschleunigen, weil der Chat bereits eine Grundlage für Ihren Text liefert. In mancherlei Hinsicht ist ChatGPT also tatsächlich ein sehr nützliches Werkzeug für das Schreiben von Texten.
ChatGPT: Die bessere Suchmaschine?
Speziell wenn es um die Recherche von Fakten und Informationen geht, ist ChatGPT durchaus eine wertvolle Ressource. Durch die Eingabe von Stichworten kann der Chatbot eine Vielzahl von Quellen durchsuchen, um relevante Informationen zu liefern. Darüber hinaus hilft ChatGPT dabei, Referenzen und Quellen für einen Artikel zu finden. So können Sie sicherstellen, dass die Inhalte korrekt und verlässlich sind.
ChaptGPT übernimmt also im Grunde die gleiche Aufgabe wie Internet-Suchmaschinen, nur dass die Handhabe ausgefeilter ist. Denn Sie müssen keine holprigen Stichwort-Kombinationen abfragen und in den Suchergebnissen nach Antworten fahnden. Stattdessen fragen Sie den Chatbot gezielt und in ganz normaler Sprache nach bestimmten Inhalten. Und diese liefert er Ihnen in der Regel auch.
Hilfe beim guten Stil?
Fragt man den Chatbot selbst, wie er die Textarbeit unterstützen kann, so verweist das Tool darauf, dass es den Schreibstil eines Menschen verbessern könnte. Denn das Tool liefert auf Anfrage Beispiele für gut geschriebene Sätze und Formulierungen oder alternative Vorschläge für unklare oder missverständliche Textpassagen. Bereits bei der Planung eines Textes kann der Chatbot bei der Struktur helfen, indem er Vorschläge für den inhaltlichen Aufbau und die Abfolge von Absätzen und Kapiteln liefert.
Trotz dieses vollmundigen Versprechens zeichnen sich längere Texte oder Artikel von ChatGPT durch auffällige Wortwiederholungen und inhaltliche Redundanzen aus. Je nachdem, wofür Sie einen Text generieren, müssten diese unbedingt überarbeitet und die Sprache geglättet werden. Als guter Schreibstil gelten Redundanzen jedenfalls nicht.
Was gibt es zu beachten?
Wenn Sie mit ChatGPT Texte generieren, können Sie also nicht erwarten, dass das Tool Ihnen perfekte Texte liefert. Sie müssen jede Ausgabe inhaltlich und sprachlich überprüfen und an Ihre Zielgruppe anpassen. Außerdem kann ChatGPT keine kreativen Entscheidungen treffen oder eine eigene Meinung ausdrücken.
Wie Sie ChatGPT am besten nutzen
1. Geben Sie klare Anweisungen
Je konkreter Ihre Fragen und Anweisungen sind, desto besser kann ChatGPT Ihnen helfen. Vermeiden Sie es, zu allgemeine Fragen zu stellen oder zu vage Anweisungen zu geben.
2. Verwenden Sie ChatGPT als Werkzeug, nicht als Ersatz für menschliche Autoren
ChatGPT kann die Textarbeit beschleunigen, Input geben und helfen, Ideen zu entwickeln. Trotzdem kann es – zumindest momentan – menschliche Autor:innen nicht ersetzen. Betrachten Sie ChatGPT eher als Werkzeug, das Sie bei der Texterstellung unterstützt und die Arbeit beschleunigt.
Mein Experiment mit ChatGPT
Was wäre dieser Artikel wert, hätte ich ihn nicht mithilfe von ChatGPT geschrieben? Meine Anfrage habe ich dem Tool auf Englisch gestellt, denn das scheint der Chatbot noch etwas besser umzusetzen zu können, wenngleich auch deutsche Abfragen möglich sind:
„Please write an article with roughly 800 words in German. Please explain what chat gpt is and how to best use it for writing articles or blogs. Also please cover what chat gpt can and cannot do for you.“
(Dt: Bitte schreibe einen Artikel mit etwa 800 Wörtern in deutscher Sprache. Bitte erkläre, was Chat GPT ist und wie man es am besten für die Erstellung von Artikeln und Blogs nutzt. Bitte beschreibe auch, was ChatGPT leisten kann und was nicht.)
Obwohl ich konkret nach 800 Wörtern gefragt habe, hat der Chatbot bereits nach der Hälfte schlappgemacht. Da half auch eine zweite Anfrage nichts. Beide Ausgaben waren grundsätzlich gut lesbar, teils sogar mit nummerierten Absätzen und Zwischenüberschriften strukturiert, aber von einem Text, den man gerne liest, waren beide Vorschläge weit entfernt. Dazu waren die Sätze zu lang, Formulierungen zu sperrig und der gesamte Text nicht flüssig genug. Ich bin mir sicher, dass Sie nicht bis hierher gelesen hätten, wenn wir das unbearbeitete Textoriginal vom Chatbot veröffentlicht hätten.
Ich habe daher zwar Inhalte für diesen Blog-Artikel verwendet, es gibt aber kaum einen Satz, den ich nicht überarbeitet habe. Durch den hohen Aufwand, den Text für unsere Leser:innen sprachlich aufzubereiten, habe ich nicht wirklich Zeit gespart. Schlussendlich musste ich sowieso die Hälfte des Textes vollständig selbst formulieren, weil der Chatbot nicht die geforderte Länge geliefert hat.
Das Fazit gehört ChatGPT
Trotzdem soll der Chatbot das letzte und unveränderte Wort bekommen: „Trotz dieser Herausforderungen bietet ChatGPT eine wertvolle Möglichkeit, Autoren bei der Erstellung von Artikeln zu unterstützen. Durch die Kombination von Technologie und menschlicher Kreativität können Autoren einzigartige und ansprechende Artikel erstellen, die die Leser fesseln und informieren.“