Klare Kommunikation: Die Kunst des Redigierens für Behörden-Texte
Das Redigieren von Texten ist mehr als nur Korrekturlesen – es ist die Feinarbeit, die aus guten Texten exzellente macht. Insbesondere bei der öffentlichen Hand sind klare und präzise Botschaften entscheidend. Denn sie fördern das Verständnis in der Bevölkerung und stärken die professionelle Kommunikation einer Behörde. In diesem Artikel erhalten sie praktische Tipps, wie Sie Texte mit wenigen Handgriffen verbessern können.
„Rächtschraipfelern“ beseitigen
Redigieren ist weit mehr als nur das Beseitigen von „Rächtschraipfelern“. Es geht vor allem darum, Stil, Struktur und Klarheit eines Textes zu verbessern. Das Ergebnis sollte ein leicht verständlicher und prägnanter Text sein, der auf den Punkt kommt.
Das Redigieren umfasst also folgende Aufgabenfelder:
- Rechtschreib- und Grammatikprüfung: Alle Fehler in Rechtschreibung und Grammatik werden korrigiert.
- Stilprüfung: Ziel ist es, den Stil des Textes zu verbessern, indem er zum Beispiel klarer, präziser oder verständlicher wird.
- Inhaltsprüfung: Die Inhalt des Textes werden überprüft und bei Bedarf überarbeitet, damit der Text zum Beispiel vollständiger, aktueller oder relevanter wird.
So gehen Sie beim Redigieren vor
Bevor es losgeht, lesen Sie den Text mehrmals durch. Das erste Mal sollten Sie den Text nur oberflächlich lesen, um einen Überblick zu bekommen. Beim zweiten Mal lesen Sie den Text genauer und achten auf Formulierungen, die verbessert werden können:
1. Kürzen Sie Unnötiges heraus
Beispiel vor dem Redigieren: „In Anbetracht der Tatsache, dass die vorliegende Angelegenheit von großer Bedeutung ist, möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass wir in der Lage sind, Ihnen die benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen.“
Nach dem Redigieren: „Diese Angelegenheit ist wichtig, und wir können Ihnen die benötigten Informationen zur Verfügung stellen.“
2. Setzen Sie auf Klarheit und Struktur
Beispiel vor dem Redigieren: „In Bezug auf Ihre Anfrage bezüglich der neuen Richtlinien möchten wir darauf hinweisen, dass diese von unserer Abteilung sorgfältig geprüft wurden.“
Nach dem Redigieren: „Ihrer Anfrage entsprechend hat unsere Abteilung die neuen Richtlinien sorgfältig geprüft.“
3. Vermeiden Sie passive Verben
Beispiel vor dem Redigieren: „Es wird erwartet, dass die Anträge bis zum Ende des Monats von den Antragstellern eingereicht werden sollten.“
Nach dem Redigieren: „Die Antragsteller sollten ihre Anträge bis Ende des Monats einreichen.“
4. Achten Sie auf verständliche Formulierungen
Beispiel vor dem Redigieren: „Die Implementierung der neuen Technologie könnte von den Mitarbeitenden in Erwägung gezogen werden.“
Nach dem Redigieren: „Die Mitarbeitenden könnten die Implementierung der neuen Technologie in Betracht ziehen.“
5. Überprüfen Sie die Einheitlichkeit
Stellen Sie sicher, dass Begriffe und Schreibweisen konsistent verwendet werden. Zum Beispiel: Verwenden Sie entweder „Bürgerdienst“ oder „Bürgerdienste“, aber nicht beides im selben Text.
Wenn Sie gendergerechte Sprache verwenden, achten Sie auch hier auf eine einheitliche Schreibweise. Idealerweise sollte Ihre Behörde hierfür bereits Vorgaben haben.
Lohnt es sich, Texte zu redigieren?
Behörden neigen manchmal dazu, in einer Sprache zu kommunizieren, die nicht immer leicht verständlich ist. Doch genau hier setzt das Redigieren an. Ziel ist es, Ihnen nicht nur zu helfen, Rechtschreib- und Grammatikfehler zu korrigieren, sondern auch, die Texte so zu gestalten, dass sie für Ihre Kolleg:innen und Bürger:innen klar und zugänglich sind.
Verständlichkeit ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation. Daher kann das Redigieren einen entscheidenden Unterschied machen. Es mag zwar zeitaufwendig sein, aber es ist ein effektives Werkzeug, um die Behördenkommunikation zu verbessern. Die investierte Zeit und Aufmerksamkeit zahlt sich aus!