Landkreis Göppingen wirbt für Nachhaltigkeit und Respekt
Während der Corona-Pandemie waren die Sport- und Freizeitmöglichkeiten ungewöhnlich stark eingeschränkt. Darum zog es die Menschen vermehrt in die Natur. Im Landkreis Göppingen hatte das nicht nur positive Folgen. Darum startete der Landkreis die erfolgreiche Kampagne »Rücksicht macht Wege breiter«.
Göppingen liegt im Vorland der Schwäbischen Alb. Hier hat die Natur viel zu bieten. Während der Corona-Pandemie war auf vielen Rad- und Wanderwegen noch viel mehr los als gewöhnlich. Das hohe Besucheraufkommen führte jedoch zu einigen Problemen: Pflanzen wurden zerstört, Müll zurückgelassen und auf den Wegen kam es mitunter zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Nutzergruppen.
Darum beschloss das Büro für Kreisentwicklung und Kommunikation des Göppinger Landratsamtes eine Kampagne ins Leben zu rufen. Die Kampagne sollte für Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den verschiedenen Naturnutzenden werben. Die zweite Botschaft: Die Natur im Großen und die Wälder im Speziellen sind Rückzugsort für Tiere und Pflanzen, für Wald-, Forstwirtschaft und Jägerschaft, und sie sollen zudem Platz bieten für Freizeitaktivitäten. Damit diese Kombination möglich ist, müssen sich alle an gewisse Regeln halten.
Das Ziel bestand zunächst darin, Wissen über ein angemessenes Verhalten in Wald und Flur zu vermitteln, gleichzeitig aber auch dazu zu motivieren, dieses Wissen umzusetzen. Darüber hinaus wollten die Organisator:innen insgesamt mehr Bewusstsein für das Thema schaffen und in den sozialen Netzwerken zum Austausch anregen. Dies ist dem Landkreis Göppingen unter den beiden Hashtags #RücksichtMachtWegeBreiter und #RücksichtHältWegeSauber eindrucksvoll gelungen.
Vielseitiger Kommunikationsmix bringt die Botschaft nach vorn
Der Landkreis entschied sich für einen umfangreichen Kommunikationsmix: Es gab Aufkleber, Postkarten, Plakate und Anzeigen in Stadtmagazinen ebenso wie Radiowerbung und Außenwerbung an Bussen, Bahnhöfen und Supermärkten. Auch an Bauzäunen und Wanderparkplätzen wurden große Banner aufgehängt, ebenso wie Informationen an 130 Wandertafeln. Alle Druckerzeugnisse sind nachhaltig produziert worden. Zudem richtete der Landkreis Göppingen eine eigene Website ein und nutzte Social Media wie Facebook und Instagram.
Auch die Städte und Gemeinden des Landkreises Göppingen beteiligen sich an der Kampagne und verbreiten die Informationen über ihre Werbekanäle. Besonders erfreulich war, dass sich über 20 benachbarte Landkreise sowie der Schwäbische Alb Tourismusverband ebenfalls der Kampagne anschlossen.
Die Kosten beliefen sich auf etwa 30.000 Euro. Darin enthalten sind die ursprünglich nicht erwarteten Ausgaben für die Aufhängung der Waldbanner, die von einem externen Dienstleister in den Baumwipfeln angebracht werden mussten. Die Planung verlief in Kooperation mit dem Forstamt, Umweltschutzamt und den Abfallwirtschaftsbetrieben. Die Vorbereitungszeit betrug zwei Monate, die Kampagne lief über fünf Monate von Juni bis Oktober 2021.
Für die erfolgreiche Kampagne »Rücksicht macht Wege breiter« erhielt der Landkreis Göppingen einen Sonderpreis auf der diesjährigen Verleihung des Staatsanzeiger Awards. Dazu Jurymitglied Ingo Wörner vom Gemeindetag Baden-Württemberg: „Die Initiative aus Göppingen hat sich für ein Miteinander der verschiedenen Menschen und der Menschen mit der Natur stark gemacht. Gerade dieser auf die Natur und das Miteinander der Menschen gerichtete Ansatz imponiert und sticht vor dem Hintergrund des Megathemas Nachhaltigkeit hervor.“
Die Kampagne „Rücksicht macht Wege breiter“ erhielt 2021 den Staatsanzeiger Award Sonderpreis in der Kategorie „Stadtmarketing und Tourismus“. Der Award wurde von der Künstlerin Alkie Osterland kreiert.