Bis 2030 können laut einer Studie über 800.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst nicht besetzt werden. Das Angebot ist schon heute höher als die Nachfrage. Um im „War of Talents“ sichtbar zu sein, bedarf es neuer Ideen – und auch einer Prise Humor.
Employer Branding ist das eine, aber eben nicht alles. Überlegen Sie einmal, was ist häufig der erste Kontaktpunkt von Bewerber:innen mit potentiellen neuen Arbeitgeber:innen? Genau, die Stellenanzeige. Wenn Sie hier nicht überzeugen, wird es keine weiteren Kontaktmöglichkeiten geben. Daher muss sie sitzen und die Sprache der Zielgruppe sprechen. Wenn Sie dann noch mit einem Augenzwinkern vorgehen, haben Sie oft die halbe Miete schon drin.
Suche Vorgänger – Das Landratsamt Emmendingen zäumt das Pferd von hinten auf
„Stelle zu besetzen“ oder „Suche Nachfolger“ sind gängige Praxis und sorgen nicht für Aufmerksamkeit. Das wusste auch das Landratsamt Emmendingen und kam gemeinsam mit einer Agentur auf einen neuen Ansatz.
Die Idee, die Stellenanzeigen neu zu konzeptionieren, entstand unmittelbar nach der Durchführung einer neuen Ausbildungskampagne, gemeinsam mit der Werbeagentur Barth Medienhaus GmbH aus Ettenheim. Der Anstoß kam von der Werbeagentur, den Stellenausschreibungen eine neue Ausrichtung zu geben. Im Landratsamt Emmendingen waren beteiligt: der Fachbereich Personal inkl. des Hauptamtsleiters Michael Fromm, das zugehörige Sekretariat (verantwortlich für die Veröffentlichung der Stellenausschreibungen), die Pressestelle und der Personalrat.
Ziel war es, als Behörde mutiger und „anders“ als bisher oder andere vergleichbaren Arbeitgeber aufzutreten, um so zeitgemäß zu agieren und sich auf dem Bewerber:innen-Markt weiterhin behaupten zu können. So wollte der Landkreis als attraktiver Arbeitgeber auffallen und die Bewerber:innen-Quote erhöhen.
Das Fazit aus heutiger Sicht: Das Ziel wurde nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen.
Mehrere Kanäle im Blick bei der Stellenausschreibung
Das Landratsamt Emmendingen kommuniziert seine Stellenanzeigen vorrangig online auf verschiedenen Stellenportalen, wie e.Stellen.de. Außerdem über die eigene Homepage, das Intranet und auf Instagram. Ausbildungsanzeigen werden darüber hinaus zusätzlich über Printmedien, wie Tageszeitungen, veröffentlicht.
Die Umsetzung der Kampagne hat nur wenige Wochen gedauert. Durch die vorangegangene Ausbildungskampagne hat die Werbeagentur das Landratsamt und dessen Herausforderungen und Bedürfnisse kennenlernen können. Dadurch ging die Zusammenarbeit sowie die Projektarbeit leicht von der Hand. Das gesamte Team war mit viel Freude dabei und am Ende sehr stolz auf das Ergebnis.
„Das Highlight war bestimmt der Moment, als Herr Blase, Mitarbeiter der Ettenheimer Agentur, uns verschiedene Vorschläge für eine neue Ausschreibungskampagne vorgestellt hatte. Zunächst präsentierte er uns einige neue Ideenansätze und Umsetzungsvorschläge, die wir auch bereits neu, „anders“ und als sehr gut befanden. Der letzte vorgestellte Vorschlag – es war „Gustav“ – erreichte uns alle jedoch sofort emotional und wir waren überrascht über solch einen bislang fremden, sehr mutig erscheinenden, einfach ganz neuen Ansatz.“, so Simone Herbstritt, Ausbildungsleitung im Fachbereich Personal.
Ihr Tipp: Wir können aus unserer Erfahrung heraus jedem empfehlen, auch mal über den Tellerrand zu schauen, mutig zu sein und neue Wege einzuschlagen. Wir haben unsere Zielgruppe damit überrascht und vergrößert.
Das Video dazu finden Sie auf YouTube.