Konzentration bitte – Social Media Kanäle für Ihre Behörde
Instagram? Facebook? Twitter? Oder müssen wir jetzt auch noch Handyvideos für TikTok machen? Die Vielfalt der Möglichkeiten macht die Orientierung schwierig. Da kann man sich leicht verzetteln – vor allem, wenn man mit den paar Leuten einer kleinen Behörde nun auch noch Social Media machen soll! Konzentration hilft bei beschränkten Möglichkeiten – und es ist besser, in einem Kanal lebhaft unterwegs zu sein, als in vielen nur alle paar Monate ein Lebenszeichen zu senden. Und um es gleich zu sagen: Alle paar Monate – das ist nicht die Frequenz, mit der man in den sozialen Medien ins Gespräch kommen wird.
Zielgruppe bestimmt den Social Media-Kanal einer Behörde
Doch welcher Kanal ist für Ihre Behörde oder Verwaltung der Richtige? Die Antwort liegt klar auf der Hand: Nicht Sie bestimmen den Kanal, sondern Ihre Zielgruppe. Stellen Sie sich also die Frage, wen Sie erreichen wollen und wo Sie diese Person antreffen. Denn nur weil anscheinend alle auf Facebook, Instagram & Co. aktiv sind, heißt das noch lange nicht, dass jeder dieser Kanäle gleich sinnvoll ist für die Botschaften, die Sie unter die Leute bringen wollen.
Nicht gleich alles auf einmal
Machen Sie nicht den Fehler, gleich zu Beginn auf mehreren Kanälen aktiv zu sein. Für eine nachhaltige und umfassende Kommunikation benötigen Sie Zeit. Sie sollten mindestens zweimal die Woche einen Beitrag (Post) in dem Kanal veröffentlichen, besser wäre sogar fast täglich. Allerdings nur, wenn Sie auch tatsächlich etwas zu sagen haben. Zweimal die Woche ist eine gute Frequenz und lässt den Kanal gepflegt aussehen, ohne Sie zu Beginn zu überfordern. Ihr Aufgabenbereich wird ja nicht unbedingt ausschließlich im Bereich Social Media liegen.
Bitte kein Gießkannenprinzip
Eine ähnliche Kultureinrichtung wie Sie oder Ihre Nachbargemeinde sind auf mehreren Kanälen unterwegs? Schauen Sie genauer hin. Oft sieht man, dass einige auf Twitter den gleichen Beitrag veröffentlichen wie auf Facebook. Doch damit arbeiten sie am Kanal und an der Zielgruppe vorbei. Denn: Jede Plattform hat ihre Besonderheiten, Funktionalitäten und Zielrichtungen. Bevor Sie sich also für eine Plattform entscheiden, sollten Sie diese kennen, um den richtigen Inhalt passend zur Zielgruppe zu veröffentlichen. So haben Sie die besten Chancen auf hohe Reichweiten und aktive Fans.
Wir geben Ihnen ein paar Hinweise und Tipps zu den einzelnen Plattformen, die derzeit auf dem Markt eine hohe Relevanz haben. Natürlich gibt es noch viel mehr, aber auch wir müssen uns konzentrieren, soll der Beitrag nicht zu lang werden.
Facebook ist der Platzhirsch unter den Social Media-Kanälen. Mehr als 32 Mio. Deutsche sind auf dieser Plattform mehr oder weniger aktiv. Der Kanal ist vielseitig nutzbar und verfügt über eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung in Deutschland. Auf Facebook steht Entertainment im Vordergrund. Wollen Sie hier erfolgreich sein, sollten Sie Inhalte mit Unterhaltungs-Charakter veröffentlichen. Dazu gehören allen voran Videos, aber auch hübsch aufbereitete Infografiken, Umfragen oder Gewinnspiele. Machen Sie sich jedoch bewusst, dass in den meisten Fällen maximal 10% Ihrer Fans Ihren Beitrag sehen werden, wenn Sie keine entsprechende Facebook-Anzeige dazu schalten. Auf anderen Plattform ist das noch ein wenig anders, wird sich in Zukunft aber auch in diese Richtung entwickeln.
Seit 2006 reiht sich der Microblogging-Dienst Twitter in den Reigen der Social Media Plattformen ein und hat sich mittlerweile zu einem relevanten Nachrichtenkanal gemausert. Laut einer ARD/ZDF-Onlinestudie sind täglich 1,4 Mio. Menschen in Deutschland auf Twitter aktiv. 2,8 Mio. nutzen mindestens einmal die Woche den Kanal. Möchten Sie mit Ihren Beiträgen vor allem Journalisten, professionelle Nutzer und Politiker erreichen, dann wäre Twitter das geeignete Medium.
Im September tummelten sich knapp 20 Mio. Nutzer aus Deutschland auf der Plattform, um hier hauptsächlich Fotos und Videos zu teilen. Instagram selbst ist aber nicht nur für den privaten Einsatz interessant. Auch Unternehmen und Behörden haben die Plattform für ihre Marketingzwecke entdeckt und stellen mit visuellen Formaten ihre Angebote und Botschaften vor. Durch die Verwendung von entsprechenden Hashtags, wie etwa „#kultur“ erreichen Sie eine breite Masse an Menschen, die sich für dieses Thema interessieren. Wichtig ist, dass Ihre Bild- und Videobeiträge künstlerisch und ästhetisch sind. Im Gegensatz zu Facebook sollten Sie auf direkte werbliche Botschaften verzichten.
LinkedIn und XING
XING und LinkedIn sind zwei Plattformen, um berufliche Netzwerke zu pflegen. Während sich auf LinkedIn 15 Mio. aktive Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz bewegen, kommt XING in den Nutzerzahlen der DACH-Region auf knapp 19. Mio. Beides sind soziale Netzwerk, die sich auf den Beruf und die Karriere spezialisiert haben. Suchen Sie also nach neuen Mitarbeitern, dann sollten Sie auf diesen Kanälen unterwegs sein.
TikTok
Die Zahl der Nutzer aus Deutschland von TikTok steigt rasant und hat mittlerweile die 15 Mio.-Marke geknackt. Diese Plattform wird hauptsächlich von Jugendlichen genutzt und kann nur über das Smartphone verwendet werden. Kurze Videos, zwischen 15 und 60 Sekunden, mit visuellen Effekten und Filtern versehen, sind die Formate, die auf diesem Kanal veröffentlicht werden. Sie können den Kanal zum Beispiel für die Gewinnung neuer Auszubildenden verwenden und sich hier als attraktiver und moderner Arbeitgeber präsentieren.
Etwa 7 Mio. Nutzer sind auf dieser Plattform unterwegs. Grundsätzlich versteht sich Pinterest als Suchmaschine via Bilder. Jemand sieht etwas Interessantes im Internet und erstellt dann auf Pinterest ein Bild, das auf diesen Inhalt verlinkt. Andere Nutzer haben die Möglichkeit, die Bilder zu kommentieren und sich darüber mit anderen Nutzern auszutauschen. Menschen verwenden also die Plattform mit sozialen Komponenten, um sich zu informieren und zu recherchieren. Hinter dem Link können sich eine Webseite, ein Blog oder sogar ein Instagramprofil verbergen. Möchten Sie junge Familienmütter erreichen, weil Sie etwa ein Museum für Kinder sind, wäre Pinterest eventuell der richtige Kanal.