Städte, Gemeinden und Verwaltungen teilen ein Problem: den Personalmangel. Angesichts der demografischen Entwicklung wird sich die Lage auch in den nächsten Jahren nicht verbessern. Zwar starten immer mehr engagierte Quereinsteigende eine Karriere bei der öffentlichen Hand, doch die zukünftigen Kolleg:innen müssen erst einmal gefunden werden. Und an dieser Stelle kommen die sozialen Netzwerke ins Spiel.
Social Media bieten enorme Reichweiten: 32 Millionen Deutsche loggen sich mindestens einmal im Monat bei Facebook ein, rund 21 Millionen bei Instagram und etwa 15 Millionen bei LinkedIn. Ein Post oder ein Tweet sind heute der schnellste Weg, um viele Menschen zu erreichen. Allein das spricht dafür, offene Stellen in diesen Netzwerken zu bewerben.
Die richtigen Bewerber:innen – Nutzen Sie das Targeting
Social Media ist für viele Menschen immer noch eine Freizeitaktivität. Je nach Kanal erreichen Sie mit einer Stellenanzeige potenziell sogar Interessent:innen, die vielleicht gar nicht aktiv nach einer Stelle suchen, Ihr Inserat aber dennoch spannend finden. So erreichen Sie in Social Media einen erweiterten Bewerber:innenpool.
Bei bezahlten Beiträgen haben Sie zudem noch die Möglichkeit, die Zielgruppe sehr genau einzuschränken (Targeting), beispielsweise auf Ihre Region oder einen Arbeitsbereich begrenzt. Damit sorgen Sie von Beginn an für ein passenderes Bewerber:innenfeld.
All das macht Social Media als Medium für das Personalmarketing meist günstiger, effizienter und erfolgreicher als traditionelle Stellenausschreibungen auf der eigenen Website oder in Zeitungen.
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Der öffentliche Dienst – Zeigen Sie, wer Sie sind
Im Idealfall befinden sich unter Ihren Fans und Followern bereits Menschen, die bei passender Gelegenheit zum Bewerber oder zur Bewerberin werden könnten. Dafür ist es wichtig, dass Sie Ihre Behörde oder Verwaltung in den Social-Media-Profilen auch als attraktive Arbeitgeberin präsentieren. Dinge wie die Arbeitsbedingungen, Vielfalt und Aufstiegschancen spielen heute eine wichtige Rolle bei der Arbeigeber:innenwahl. Bieten Sie Ihrer Community regelmäßig und auch unabhängig von Stellenausschreibungen einen kleinen Einblick, wie es ist, in Ihrer Behörde zu arbeiten. Machen Sie Lust darauf, Teil Ihres Teams zu werden.
Stellen Sie in Ihren Posts auch gezielt die Vorteile einer Anstellung im öffentlichen Dienst in den Vordergrund:
- Geregelte Arbeitszeiten,
- eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
- hybride Arbeitszeitmodelle,
- ein sicheres Einkommen oder
- eine sinnstiftende Tätigkeit
sind nur ausgewählte Beispiele dafür.
Auch die Arbeitskultur ist ein nicht unwesentlicher Entscheidungsfaktor. Behörde ist nicht gleich Behörde. Überlegen Sie, was die Arbeit bei Ihnen ausmacht und zeigen Sie dies, indem Sie den Blick hinter die Kulisse zulassen: Fotos von Veranstaltungen, Projekten der Behörde oder Porträts der Mitarbeitenden helfen, Ihr Arbeitsumfeld greifbar zu machen.
Personalmarketing nach Social-Media-Kanal
Der Kanal bestimmt, welche Art von Inhalten Sie erstellen und wie Sie sie teilen. Sie müssen zwar nicht in allen Netzwerken präsent sein, aber dort, wo der Pool an potenziellen Bewerber:innen groß ist, sollten Sie anzutreffen sein.
Wenn sich Ihre Behörde beispielsweise mit Natur oder Tourismus beschäftigt, könnte Instagram Ihre effektivste Social-Media-Plattform sein. Trotzdem kommen die besten Kandidat:innen für eine frei Stelle vielleicht doch eher über LinkedIn oder Facebook. Je nachdem, welches Ziel Sie mit einem bestimmten Social-Media-Netzwerk erreichen möchten, sollten Sie Ihre Inhalte anpassen und Ihre Kanäle gezielt einsetzen.
Employer Branding auf LinkedIn
LinkedIn ist als „Business-Netzwerk“ bekannt. Hier pflegen die meisten Menschen berufliche Profile. LinkedIn, aber auch das deutsche Pendant Xing, sind ideal, um sich als attraktve:r Arbeitgeber:in zu präsentieren: Zeigen Sie Ihr Team, Ihre Kultur, Ihre Arbeitsprozesse, Ihre Erfolge und gelegentliche kleine Feiern.
Basis dafür ist, dass Sie Ihre gesamte LinkedIn-Präsenz vollständig ausfüllen – von der Karriereseite bis zum Abschnitt „Über uns“. Idealerweise sollten sich Ihre Mitarbeitenden mit der LinkedIn-Seite Ihrer Behörde verknüpfen. Dadurch bekommen die Menschen ein Gefühl dafür, mit wem sie zusammenarbeiten werden.
Tipp
Arbeitgebermarketing mit Instagram-Stories
Instagram ist immer noch eine stark visuell geprägte Plattform. Sie brauchen hochwertige und ästhetisch ansprechende Bilder und Videos, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Dabei darf es durchaus etwas mehr „menscheln“, gerade in den sogenannten Stories. Diese hochformatigen Content-Elemente verschwinden nach 24 Stunden automatisch. Sie sollen eine Momentaufnahme darstellen und sind ideal, um Ihrer Community einen Einblick in Ihre Arbeit zu geben. Je kreativer Sie werden, desto besser.
Fachdiskurs auf Twitter
Man schätzt, dass es lediglich drei Millionen deutsche Twitter-Accounts gibt, von denen nur eine Million tatsächlich aktiv ist. Im Vergleich zu anderen Netzwerken erscheint das wenig, aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Bei Twitter wird in einigen Arbeitsfeldern ein fachlicher Austausch auf recht hohem Niveau geführt. Wenn Sie es schaffen, mit Ihren Tweets in diese digitalen Konversationen einzusteigen, erreichen Sie hier hochqualifizierte Fachkräfte – und können diese für sich gewinnen. Eine Prise Humor ist auf Twitter übrigens durchaus gern gesehen.
Bewertungen im Blick behalten
Das Internet ist ein gigantischer Ort und Ihre Behörde oder Verwaltung wird sicherlich auf verschiedenen Websites, in Blogs und Communities erwähnt werden. Suchen Sie gezielt nach Bewertungen Ihrer Behörde als Arbeitgeberin. Führend ist in dem Kontext in Deutschland das Portal kununu. Hier sollten Sie ein Profil einrichten und zu etwaigen negativen Bewertungen Stellung beziehen. Für die vielen positiven dürfen Sie sich natürlich auch jederzeit herzlich bedanken.