
Von SEO zu LLM: Wie Webtexte für künstliche Intelligenz fit werden
Jahrelang haben Sie für Google getextet, denn von dort kam der Traffic. Doch immer weniger Menschen googeln; sie fragen lieber die KI. Wer heute noch gefunden werden will, muss sichtbar für Sprachmodelle sein. Erfahren Sie, warum Google nicht mehr die einzige Leserin Ihrer Inhalte ist – und wie Sie die KI becircen.
Früher galt: Wer bei Google oben steht, wird gefunden.
Heute gilt: Wer gut strukturierte Inhalte bereitstellt, wird nicht nur gefunden – sondern von künstlicher Intelligenz zitiert, zusammengefasst oder direkt in Antworten eingebaut.
Ob ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity – große Sprachmodelle (LLMs) sind längst neue Gatekeeper der Informationswelt. Und das verändert auch die Anforderungen an Webtexte im öffentlichen Raum.
Von Keywords zu Klartext: Was sich verändert hat
Klassisches SEO setzt auf Keywords, Meta-Daten und Linkstruktur. Diese Elemente sind nach wie vor wichtig – vor allem für Google. Doch LLMs lesen anders:
- Sie analysieren ganze Sätze und Absätze, keine Schlagwortdichte.
- Sie bevorzugen klar strukturierte Inhalte mit verständlichem Sprachstil.
- Sie brauchen kontextuelle Informationen, um Aussagen korrekt einzuordnen.
Die Frage ist also nicht mehr nur: Wie komme ich bei Google auf Seite 1? Sondern auch: Wie stelle ich Inhalte bereit, die KI-Modelle korrekt und sinnvoll verarbeiten können?
Fünf Best Practices, wie Ihre Webtexte LLM-fit werden
- Klare Struktur – pro Thema eine Seite
LLMs arbeiten dokumentenbasiert. Je präziser und thematisch fokussierter eine Seite ist, desto besser lässt sie sich verarbeiten.
Tipp: Besser drei kleine Unterseiten als eine große Sammelseite.
- Überschriften nutzen – logisch und aussagekräftig
KI-Modelle orientieren sich stark an H1-, H2- und H3-Tags. Eine gute Gliederung mit sprechenden Zwischenüberschriften hilft, Inhalte zu erkennen und korrekt einzuordnen.
Beispiel: Statt „Allgemeines“ lieber „Wer darf einen Bewohnerparkausweis beantragen?“
- Antworten im Klartext – wie in einem FAQ
LLMs lieben klar formulierte Antworten. Fragen-und-Antwort-Formate (FAQ) funktionieren besonders gut – auch mitten im Text.
Beispiel:
Frage: Wie lange ist ein Bewohnerparkausweis gültig?
Antwort: In der Regel ist der Ausweis für ein Jahr gültig und kann online verlängert werden.
- Quellen und Autorität sichtbar machen
KI-Modelle gewichten Inhalte auch nach Vertrauenswürdigkeit. Gut gepflegte Impressumsangaben, klare Kontaktinformationen, sichtbare Herausgeber (z. B. „Stadtverwaltung XY“) erhöhen die Relevanz.
Tipp: Verwenden Sie konsistente Organisationsnamen und Logos – idealerweise mit strukturierten Daten (Schema.org).
- Keine Tricks, keine Schnörkel
LLMs filtern Clickbait, leere Phrasen und übertriebene Werbesprache aus – oder ignorieren sie. Authentische, präzise Texte mit sachlicher Tonalität sind deutlich wirksamer. Klingt langweilig? Im Gegenteil: Im Wettbewerb der Klarheit liegt genau hier der Vorteil der öffentlichen Hand.
Und was ist mit klassischem SEO? Weiterhin wichtig – vor allem bei Google! Außerdem sind viele der LLM-Prinzipien auch bewährte SEO-Praxis:
- logische Seitenstruktur
- saubere HTML-Tags
- mobil optimierte Inhalte
- schnelle Ladezeiten
- barrierearme Gestaltung
Der Unterschied ist: Klassisches SEO optimiert in erster Linie für den Algorithmus einer Suchmaschine – auch wenn Google seit Jahren betont: „Schreibt für Menschen!“ In der Praxis standen aber oft Keywords, Rankingfaktoren und Meta-Daten im Mittelpunkt – nicht der Lesefluss.
LLM-Optimierung dagegen stellt den echten Leser in den Fokus. Denn Sprachmodelle verarbeiten Inhalte so, wie Menschen sie lesen: kontextbezogen, logisch gegliedert und sprachlich verständlich. Der Mensch steht also wieder im Mittelpunkt – nur diesmal begleitet von Maschinen, die ihn imitieren.
Schreiben Sie nicht für Maschinen – sondern so, dass Maschinen Sie verstehen
Die Zeiten ändern sich – auch in der digitalen Sichtbarkeit. Wer heute Inhalte für Bürger:innen aufbereitet, sollte wissen: Der erste Leser ist nicht immer ein Mensch. Oft ist es ein Sprachmodell. Aber das ist kein Nachteil. Im Gegenteil: Behörden haben viele Inhalte, die sich hervorragend für LLMs eignen – sachlich, faktenbasiert, gut strukturiert.
Man muss sie nur richtig servieren.