
Behörden haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen: verstaubt, starr, wenig innovativ. Doch wer sagt, dass das so bleiben muss? Mit einer strategischen Präsenz auf LinkedIn können Sie nicht nur diese Klischees aufbrechen, sondern auch Talente gewinnen, Ihr Netzwerk erweitern und zeigen, wie vielseitig und engagiert Ihr Amt wirklich ist.
Hier erfahren Sie, warum und wie Ihre Behörde von LinkedIn profitieren kann – und wie Sie den ersten Schritt machen.
Talente suchen nicht mehr nur im Amtsblatt
Die Zeiten, in denen Menschen neue Arbeitsstellen ausschließlich über Zeitungsannoncen gefunden haben, sind lange vorbei. Fachkräfte sind heute auch online auf der Suche – dabei stoßen sie auch sicher auf LinkedIn. Wenn Sie also auf dieser Plattform sichtbar sind, können Sie Nachwuchskräfte und erfahrene Profis dort erreichen, wo sie sich ohnehin informieren.
Eine aktive Präsenz auf LinkedIn sorgt dafür, dass Ihre Behörde nicht übersehen wird. Und mit der richtigen Strategie können Sie genau die Menschen anziehen, die zu Ihren Teams passen.
Aber was soll man nur posten als Behörde?
Sie sind unsicher, was Sie posten können? Kein Problem – das geht vielen so. Der erste Schritt ist, sich einen Überblick zu verschaffen: Schauen Sie sich an, was andere Behörden auf LinkedIn teilen und welche Themen gut ankommen. Vielleicht finden Sie hier schon Inspiration.
Danach heißt es: Einfach starten! Der Behördenaccount muss nicht von Anfang an perfekt sein. Posten Sie regelmäßig, finden Sie heraus, welche Themen Ihre Zielgruppe interessieren, und bleiben Sie geduldig. Es braucht Zeit, bis Beiträge Reichweite bekommen – aber die Investition lohnt sich.
Mögliche Themen für Beiträge:
- Erfolgsprojekte oder spannende Herausforderungen
- humorvolle Anekdoten aus dem Amtsalltag
- Teamvorstellungen oder Interviews mit Kolleginnen und Kollegen (Datenschutzregeln beachten!)
- Beiträge zu gesellschaftlich relevanten Themen, z. B. Nachhaltigkeit oder Digitalisierung
- Einblicke in den Arbeitsalltag: Was macht Ihre Arbeit besonders? Ein authentischer Blick hinter die Kulissen kann begeistern.
- Aktuelle Projekte: Ob Digitalisierungsmaßnahmen, Nachhaltigkeitsprojekte oder Bürgerbeteiligung – lassen Sie die Menschen wissen, woran Sie arbeiten.
Last but not least dürfen Sie natürlich nicht Ihre aktuellen Jobangebote und Karrieremöglichkeiten vergessen. Zeigen Sie, dass Ihre Behörde spannende Aufgaben bietet und Sie etwas von modernem Recruiting verstehen.
TIPP
Finden Sie einen Stil, der zu Ihnen und Ihrer Behörde passt.
Seien Sie authentisch und nahbar – das kommt immer gut an.
Wie starte ich im LinkedIn Recruiting?
Machen Sie sich mit der Plattform vertraut, in dem Sie zunächst nur mitlesen, Kontakte für Ihr Netzwerk sammeln und vielleicht schon mit Ihrem privaten Account als sogenannter Amtfluencer aufteten. Im Team entstehen kreative Ideen und die Arbeit wird auf mehrere Schultern verteilt, eine Person sollte sich auch mit Bildbearbeitung wie z.B. Canva etwas auskennen, aber hier arbeiten Sie sich auch schnell ein. Dann starten Sie mit dem ersten Beitrag und entdecken Sie die Möglichkeiten, die LinkedIn bietet. Spielen Sie ein bisschen und beobachten Sie, was die Leserinnen und Leser kommentieren und liken, antworten Sie stets sinnvoll und zeitnah auf Kommentare und entfernen Sie, falls nötig, Spam unter Ihren Beiträgen („Community Management“).
TIPP
Influencer:innen sind längst wichtige Markenbotschafter – auch für Behörden.
Die Stadt München setzt bereits erfolgreich auf sogenannte Amtfluencer:innen. Wie das funktioniert und welche Chancen sich daraus ergeben, erfahren Sie in unserem Beitrag „Amtfluencer: Das Erfolgsrezept aus München“.
Wer auf LinkedIn sichtbar ist, wird wahrgenommen
Sichtbarkeit auf LinkedIn ist mehr als nur „gut fürs Image“. Sie schafft Vertrauen, Sympathie und öffnet Türen – sowohl für Bewerberinnen und Bewerber als auch für Bürgerinnen und Bürger, die sich ebenfalls für Insights aus ihrer Behörde vor Ort interessieren. LinkedIn können Sie für mehr als Recruiting nutzen. Sie können zeigen, dass im öffentlichen Dienst engagierte, moderne Menschen arbeiten, die wirklich etwas bewegen wollen.
TIPP
Beiträge mit einem Hauch Humor bleiben oft besser im Gedächtnis, aber tasten Sie sich langsam heran und besprechen Sie unbedingt mit Ihrer Öffentlichkeitsarbeit den Rahmen.
Ein Post über die täglichen Herausforderungen der Digitalisierung in der Verwaltung beispielsweise könnte etwa nicht nur für ein Schmunzeln sorgen, sondern auch das Interesse jener wecken, die diese Herausforderungen lösen wollen.
Beispiel:
Ein humorvoller Beitrag über den berühmten „Papierstau“ und wie eure Behörde den Sprung ins digitale Zeitalter schafft, könnte nicht nur Talente ansprechen, sondern auch zeigen, dass Humor und Effizienz kein Widerspruch sind.
LinkedIn: Die moderne Kaffeeküche
LinkedIn ist mehr als ein Ort für Stellenanzeigen, Recruiting und Employer Branding. Das merken Sie schnell, wenn Sie sich auf der Plattform ein wenig bewegen. Sie finden Austausch von Ideen, Best Practices und Inspiration – und zwar über Behördengrenzen hinaus.
Sie können sich mit anderen Ämtern, Organisationen und Unternehmen vernetzen. Vielleicht entdeckt jemand eine Ihrer innovativen Lösungen für ein Problem, das auch woanders existiert. Oder Sie finden selbst Anregungen für neue Projekte.
Der digitale Austausch hat klare Vorteile: Er erweitert den Horizont, schafft neue Perspektiven und kann sogar zu spannenden Kooperationen führen. Kurz gesagt: LinkedIn ist die moderne Kaffeeküche, in der gute Ideen entstehen und geteilt werden.
Fazit: LinkedIn gehört auch in Ihre Behörde!
Ob Recruiting, Imagepflege oder Netzwerken: LinkedIn ist die Plattform, die Behörden nutzen sollten, um sich modern, nahbar und attraktiv zu präsentieren. Sie können Vorurteile abbauen, Talente gewinnen und zeigen, dass auch im öffentlichen Dienst zukunftsorientiert gearbeitet wird. Also, worauf noch warten?
Gehen Sie mit Neugier an die Sache heran und behalten Sie im Hinterkopf: better done than perfect! Die Welt ist neugierig auf Sie – Zeit, sichtbar zu werden!
AUTORIN
Neugierig auf mehr?
Erfahren Sie mehr über die Autorin Jessica Reinel auf LinkedIn oder besuchen Sie ihren Blog The Lazy Recruiter für weitere spannende Einblicke!