Wann waren Sie das letzte Mal im Museum? Keine Sorge, Sie müssen diese Frage nicht beantworten. Und Sie müssen auch keinen Fuß ins Museum setzen, um Content Marketing zu betreiben. Wobei Sie dort sicherlich auf viel Inspiration stoßen würden – für erfolgreiches Content Curation beispielsweise.
Worum es eigentlich geht: Eine Kunstausstellung besteht aus vielen Werken. Diese Stücke sind nicht von der Museumsdirektorin erschaffen worden. Eine Ausstellung umfasst eine Auswahl der Werke eines oder mehrerer Künstler. Das Museum ist nur die Plattform. Die Ausstellungsstücke sind ganz gezielt ausgewählt worden. Die Besucher haben dadurch einen enormen Mehrwert: Sie bekommen Kunstwerke zu sehen, die normalerweise weit weg oder in privater Hand sind. Außerdem funktioniert die Selektion wie ein Qualitätsfilter. Nur das Beste wird präsentiert.
Kuratieren heißt nicht Kopieren
Dieses Prinzip kann man sich auch in der Bürgerkommunikation zunutze machen: Als Expertin sammelt die Behörde Top-Inhalte aus dem Netz und veröffentlicht sie in den eigenen Kanälen. Aber eines ist klar: Es natürlich nicht um Kopieren! Der genutzte Content muss von Ihnen redaktionell aufbereitet werden, sodass durch das Kuratieren ein Mehrwert für Ihre Zielgruppe entsteht.
Sie sammeln nicht nur, Sie filtern, analysieren, systematisieren und organisieren. Beispielsweise könnte eine Tourismusagentur die besten Blogs aus der Region vorstellen. Oder das Amt für Jugend sammelt die besten Websites mit Inhalten für Grundschulkinder zusammen.
Durch die Auswahl filtern Sie für die Bürgerinnen und Bürger die Unmengen an Webinhalten. Ihr Beitrag liefert der Zielgruppe nur das Wesentliche. Bei der aktuellen Flut an Informationen und Angeboten sind solche Artikel von hohem Wert. Denn es ist für die Menschen sehr aufwendig bis schlicht unmöglich geworden, die besten Inhalte zu finden. Als Content Curator nehmen Sie den Bürger:innen diese Arbeit ab. Ihre Behörde schlägt sozusagen wie ein erfahrener Guide, einen bequemen und interessanten Pfad durch den Web-Dschungel. Der Aufwand lohnt sich: Sie verdienen sich Vertrauen und Sympathie.
Empfehlung als Gütesiegel
Viele Behörden tun sich sehr schwer damit, Inhalte zu veröffentlichen, die nicht aus der eigenen Feder stammen. Aber Content Curation gefährdet keineswegs das Image, solange es gut gemacht ist. Denn das Aufstöbern von seriösen und hilfreichen Inhalten anderer stützt Ihre Position als Experte. Die Empfehlung von Behörden gilt als Gütesiegel und schafft damit Orientierung. Es setzt allerdings natürlich voraus, dass Sie Inhalte wirklich gut – auch fachlich prüfen –, bevor Sie darauf verweisen.
Win-win für alle
Für diejenigen, auf deren Inhalte Sie hinweisen, hat Content Curation auch Vorteile: Sie erhalten Besuche auf Ihre Webangebote. Schließlich ist es beim Content Curation selbstverständlich, dass alle Beiträge verlinkt und die Urheber:innen ausdrücklich genannt werden. Dadurch profitieren die Produzent:innen, weil sie mehr Reichweite und Verlinkungen für den kuratierten Content generieren. Zudem ist die Erwähnung durch eine Behörde immer eine kleine Auszeichnung, über die sich die meisten Content-Produzent:innen freuen.