Diese 6 Punkte sollten Sie bei Ihrem Behördenpodcast beachten
Direkt ins Ohr des Bürgers oder der Bürgerin – Mit keinem Kanal sind Sie so nah dran und so direkt im Ohr Ihrer Bürger:innen wie mit einem eigenen Behörden-Podcast. Die Nutzung über das Smartphone ist leicht und niedrigschwellig, die Gruppe der Nutzer:innen vielfältig und an Hintergrundinformationen interessiert. Wir zeigen Ihnen in 6 Punkten, wie Sie gut mit einem Podcast starten können und was Sie beachten sollten.
Podcasts werden immer beliebter und verzeichnen beeindruckende Steigerungsraten. Gleichzeitig ist der Markt noch relativ frisch, und es lohnt sich durchaus, als Behörde oder öffentliche Institution aktiv zu werden. Zwar wurden an die 4 Millionen Podcasts weltweit veröffentlicht, doch nur 4 Prozent davon bestehen aus mehr als 10 Episoden und haben in der jeweils letzten Woche eine neue Folge veröffentlicht – es gibt also noch Potenzial.
Insgesamt ziehen Podcasts (noch) ein eher jüngeres Publikum an, die Unterschiede zu den anderen Altergruppen sind niedrig: Bei jüngeren und mittelalten Zielgruppen zwischen 19 und 49 Jahren liegt die Anzahl der Nutzer:innen bei knapp 30 Prozent, bei älteren über 50 Jahren immerhin auch bei 20 Prozent.
Pioniere in der Podcast-Behördenkommunikation
Auch Behörden und öffentlichen Institutionen haben diesen Kanal für sich entdeckt. Außerdem gibt es eine Reihe von Podcasts, die über Kommunalpolitik und Arbeit im öffentlichen Dienst berichten:
- Im Podcast „Cäshflow – Ein Podcast über Geld und Politik“ spricht Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz über Geld und (Landes-)Politik. Dazu lädt er sich wechselnde Gäste ein und hatte zum Beispiel schon Dr. Eckhart von Hirschhausen oder Dr. Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender von EnBW, zu Gast.
- Im „RathausCast“ aus Brunsbüttel halten Martin Schmidtje und Michael Kunkowski die Bürger:innen rund um deren Angelegenheiten auf dem Laufenden. Der Podcast erscheint schon seit März 2021 im losen 2-Monats-Rhythmus.
- Im Podcast „08393 Rathaus Podcast“ reagiert Bürgermeister Jörg Schmeißer auf Fragen der Bürger:innen.
- Der Kommunen-Podcast der Phineo-Stiftung richtet sich an Kinder und Jugendliche und zeigt ihnen, wie demokratische Teilhabe auch für junge Bürger:innen funktionieren kann.
- Zwar nicht direkt aus einer Behörde heraus, erzählen Julia Lupp und Christian Rosenberg in „Kleinstadtniveau – Social Media in der Kommune“, wie sich die Arbeit in der Behördenkommunikation gestaltet.
Direkt ins Ohr des Bürgers oder der Bürgerin
Mit keinem Kanal sind Sie so nah dran und so direkt wie mit einem eigenen Behörden-Podcast. Die Nutzung über eine Podcast-App im Smartphone ist leicht und niedrigschwellig. Mit einem guten Einstieg und einem ansprechenden Episoden-Bild können Sie mögliche Hörer:innen schnell zum Reinhören verleiten – wenn Sie mit Ihrem Inhalt überzeugen, lassen diese Ihnen vielleicht sogar ein Abo da.
Damit Ihr Podcast ein Erfolg wird und dauerhaft regelmäßig gehört wird, sollten Sie diese 6 Punkte beachten:
- Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Geschichten Sie erzählen wollen. Welche Informationen sind relevant für Ihre Bürger:innen? An welches Publikum richten Sie sich genau – an eine junge Zielgruppe, die Sie für Ihre offenen Stellen gewinnen wollen? Oder geht es um breite Information über viele Zielgruppen hinweg?
- Achten Sie auf professionelle Technik und Akustik. Die Zeit, dass Hörer:innen schlechte Hörerlebnisse leicht verziehen haben, sind vorbei. Aber selbst mit schmalem Budget lässt sich eine gute Akustik herstellen, zum Beispiel mit Decken oder einem vollen Bücherregal.
- In der Kürze liegt die Würze: Die Tendenz geht zu kürzeren Episoden. In der Regel sollten Sie unter 30 Minuten liegen.
- Voice Search und Podcast SEO, also die Suche nach Podcast-Inhalten über Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder die Wahrnehmung der Suchmaschine Google, werden immer wichtiger: Überlegen Sie, welche Suchbegriffe im Podcast vorkommen sollten, damit dieser auch von Google und Co. gefunden wird.
- Veröffentlichen Sie Ihre Podcasts auch als Video: Ein Aufwand, zwei Kanäle. Überlegen Sie, ob es nicht auch möglich ist, den Podcast mit Video aufzunehmen und bei YouTube zu veröffentlichen. Es gibt Hörer:innen, die diese Variante schätzen.
- Beschäftigen Sie sich mit Ihren Statistiken: Wie viele Menschen hören Ihren Podcast? Wann steigen diese aus? Die Zahlen dazu liefern Ihnen entweder die Apps wie Spotify oder der Podcast-Player von Apple oder Podcast-Hoster wie Podigee oder Anchor. Letztere sind Anbieter, bei denen Sie Ihre Episoden hochladen und dann auch in die verschiedenen Kanäle verteilen können.
Ein Podcast sollte in die Gesamtstrategie Ihrer Behördenkommunikation integriert werden. Da die Erstellung einer Podcast-Episode mit Aufwand verbunden ist, sollten Sie überlegen, ob Sie eher auf langfristige Themen setzen. Denn Audio-Inhalte werden zunehmend besser von Suchmaschinen indexiert und dann bei Suchen angezeigt. Aber auch die schnelle, eher kurzlebig-informative Variante ist eine Möglichkeit – hier könnten Sie dann zusätzlich überlegen, ob der Podcast auch noch in andere Kanäle, zum Beispiel als Instagram Reel, eingebunden werden kann.