Ihre Gemeinde hat ein neues Müllkonzept oder der Landkreis spart besonders erfolgreich Energie. Es gibt Streit um die schlammige Festwiese oder die Broschüre in gendersensibler Sprache. Und nun will der regionale TV-Sender ein Interview oder die Influencerin genau darüber ein Video für Instagram. Vielleicht möchten Sie aber auch selbst einen Imagefilm oder einen Informationsclip mit einer Produktionsfirma drehen.
Wie setzen Sie Ihren Ort oder Ihre Behörde ins rechte Licht?
Auch wenn Sie nicht selbst Kamera oder Mikro in die Hand nehmen, können Sie viel zu einem guten Ergebnis beitragen. Diese fünf Tipps helfen Ihnen dabei:
1. Klären Sie offen und genau, worum es geht
Wenn Sie selbst der oder die Auftraggebende sind, nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Ziele und Erwartungen vor Projektstart zu besprechen. Ermutigen Sie das Videoteam, ebenfalls Ideen einzubringen. Und wenn eine Redaktion bei Ihnen anfragt, dann finden Sie heraus, um welche Sendung, welches Format und welches Thema genau es sich handelt, wie lang der Beitrag werden soll und wie umfangreich die Dreharbeiten. Dann können Sie planen, unterstützen und bedacht reagieren.
2. Schlagen Sie passende Drehorte vor
Sie kennen sich selbst am besten in Ihrem Ort oder Gebäude aus, zumindest besser als ein fremdes Kamerateam. Blicken Sie trotzdem noch einmal aus einem anderen Winkel auf Ihre Umgebung: Welche Szenerie könnte zum Thema passen? Ist das bunte Mülltonnenhäuschen oder die LED-Straßenleuchte vielleicht aussagekräftiger als Ihr Büro? Und zeigt sich Vielfalt in der Kantine nicht mehr als am Prospektständer? Wenn dort noch Licht und Geräuschpegel stimmen, greift das Filmteam Ihren Vorschlag sicher gerne auf.
Videomaterial uneingeschränkt nutzen
Um das Videomaterial von Dritten nutzen zu können, brauchen Sie deren Einwilligung. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, haben wir für Ihre Verwaltung eine praktische und rechtssichere Vorlage zusammen mit einem Fachanwalt für Medien- und Internetrecht entwickelt.
3. Machen Sie Personen fit fürs Interview
Nicht immer ist der Bürgermeister oder Behördenchef gefragt. Vielleicht wirkt die Fachreferentin tatkräftiger in Gummistiefelen und kann den sumpfigen Kirmesplatz kompetent erklären? Redaktionen legen zunehmend Wert darauf, dass mehr Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund zu Wort kommen. Lassen Sie keine Statements auswendig lernen, sondern besprechen Sie gemeinsam, was wichtig ist. Der beste Rat: Einfache, klare Sprache und kurze Sätze nutzen! Ein bisschen Makeup oder Puder sorgt dafür, dass die Person glänzt – und nicht die Nasenspitze. Und ein Glas stilles Wasser sollte zur Hand sein.
4. Respektieren Sie Fachwissen und journalistische Unabhängigkeit
Ihre konstruktiven Vorschläge sind gern gesehen. Und natürlich achten Sie darauf, dass Interviewte nicht geblendet oder seltsam ins Bild gesetzt werden. Aber versuchen Sie nicht, die Kontrolle zu übernehmen. Kommunikationsprofis, die Sie für Ihren Imagefilm engagiert haben, nehmen Sie damit die Kreativität. Kritische Journalisten und Journalistinnen überzeugen Sie eher durch Offenheit und Kooperation.
5. Seien Sie geduldig und flexibel
Videoaufnahmen erfordern Zeit – oft mehr als gedacht. Planen Sie einen Puffer ein und bleiben gelassen, wenn sich der Dreh verzögert. Wenn die Landrätin oder der Diversity-Experte einen vollen Terminkalender und wenig Zeit für das Statement haben, dann lassen Sie Licht und Kamera schon einmal einrichten, bevor sie dazukommen. Bemühen Sie sich, auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Wie so oft, ist Kommunikation auf Augenhöhe der Schlüssel für eine gute Zusammenarbeit. Gute Vorbereitung und im Falle des Falles ein Plan B sorgen dafür, dass es „läuft“ – und zwar nicht nur die Kamera.