
Marburg Stadtmarketing: Ein Boomer auf den Spuren der GenZ
Städtewerbung kann den üblichen Hotspots folgen – oder neue Wege gehen. Das Stadtmarketing Marburg hat sich für Letzteres entschieden und mit einem humorvollen Instagram-Video den Zeitgeist getroffen. Die Kampagne „Marburg-Tour – but make it Gen Z“ präsentiert die Stadt in aktuellem Jugendslang und mit reichlich Augenzwinkern. Für diesen innovativen Social-Media-Ansatz wurde das Projekt mit dem zweiten Platz beim Staatsanzeiger Award in der Kategorie Kultur und Tourismus ausgezeichnet.
Eine Stadtführung im Tiktok-Stil
Die Idee kam den Macher:innen der Marburg-Kanäle beim Scrollen durch TikTok: In den USA führten Geschäftsführer:innen mit GenZ-Slang durch ihre Büros – warum das nicht für eine Stadtführung nutzen? Schnell entstand ein Drehbuch mit aktuellen Jugendwörtern, das die Sehenswürdigkeiten Marburgs augenzwinkernd in Szene setzt. Die Umsetzung folgte prompt, denn Trends haben kurze Halbwertszeiten. Innerhalb von zehn Tagen war das Konzept fertig, der Dreh abgeschlossen und das Video online.
In dem Clip führt Jan-Bernd Röllmann, Geschäftsführer des Stadtmarketings, mit ironischem Understatement durch Marburg. Mal sippt er an einem Matcha Latte, während er „Bauch, Beine, Po“ durch die Gassen singt, mal betont er mit übertriebener Coolness, dass die Oberstadt „der Vibe“ ist. Das Ergebnis: Eine Stadtführung, wie sie Marburg noch nie gesehen hat – und die direkt viral ging.
Reichweite und Reaktionen: Ein Social-Media-Hit
Schon nach wenigen Tagen war klar: Das Konzept funktioniert. Besonders auf Instagram sorgte das Video für Furore:
- Über 850.000 Aufrufe für den ersten Teil
- Mehr als 27.000 Likes
- 286 fast ausschließlich positive Kommentare
- 500-mal gespeichert
- 600-mal verschickt
(Stand 25.10.2024)
Auch auf LinkedIn wurde die Aktion gefeiert – so sehr, dass Marburg zur „Ehrenbehörde der Woche“ gekürt wurde. Die größte Überraschung: Comedian Felix Lobrecht, der einst in Marburg studiert hat, teilte das Video in seiner Story und sorgte für zusätzlichen Rückenwind.
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Warum das Projekt überzeugte
Die Jury des Staatsanzeiger Awards lobte insbesondere die Schnelligkeit und Kreativität der Kampagne. Das Stadtmarketing-Team setzte das Projekt komplett alleine um – ohne Agentur, ohne großes Budget, mit nichts weiter als einem Smartphone und einer guten Idee. Damit es schnell ging, drehte das Team sogar an einem Sonntagmorgen. Das beweist, dass erfolgreiche Stadtkommunikation nicht teuer sein muss, sondern vor allem authentisch und auch mal mutig – und genau das hat die junge Zielgruppe mit Begeisterung aufgenommen.